Karl Krivanek

Straßenbahner. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.

* 1903    † 1943

 

Lebenslauf

Karl Krivanek wurde am 25.6.1903 in Wien geboren. Er arbeitete als Straßenbahner. 1919 trat er der sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreich und der freien Gewerkschaft bei. Er war im Betriebsbahnhof Koppreiter (Wien-Meidling) tätig.

Beteiligung an Herstellung und Verbreitung kommunistischer Flugschriften

Karl Krivanek war an der Herstellung und Verbreitung kommunistischer Flugschriften beteiligt und stellte seine Wohnung zur Abhaltung von kommunistischen Schulungsabenden zur Verfügung.

Widerstand, Verhaftung, Todesurteil

Am 20. 5. 1941 wurde Karl Krivanek verhaftet und am 18. 11. 1942 gemeinsam mit Johann Friedrich und Leopold Weinfurter (beide hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 15.2.1943 erfolgte seine Hinrichtung im Landesgericht I in Wien.

Aus dem Urteil

„Er kannte den Spitzenfunktionär Rudolf Fischer von früher her. Ab Ende 1939 zahlte er an diesen zweimal 3. – RM und einmal 4. – RM. Im Frühjahr 1940 ersuchte ihn dieser, seine Wohnung für Besprechungen zur Verfügung zu stellen. Zur Begründung erklärte er, er wolle die Angeklagten aufklären. In der Wohnung des Krivanek erschienen dann außer den Eheleuten [Marie u. Rudolf] Fischer, ’Schneckerl‘ und Weinfurter. Fischer hielt darauf vor den Anwesenden einen Schulungsvortrag.“

Denkmal, Gedenktafeln

Sein Name steht auf dem 1953 enthüllten Denkmal am Straßenbahn-Betriebsbahnhof Erdberg (Wien 3, Erdbergstraße 202); ebenso auf einer 1949 enthüllten Gedenktafel in Wien 12 (Edelsinnstraße 5); ebenso auf der 1952 enthüllten Gedenktafel in Wien 10 (Hasengasse 35-37).

Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof

In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.

Quellen und Bildnachweise

  • Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
  • Porträtbild: Willi Weinert oder Wiener Stern Verlag
  • Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
  • Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
  • Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung

Hauptwerke zur Gruppe 40

Weiterführende Informationen

  • DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
  • Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
  • Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
  • DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
  • Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
  • Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
  • Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
  • Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964

Web-Hinweise


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